Floskeln gehören nicht ins Anschreiben Ihrer Bewerbung!

Ablehnende Hand
© Imilian - fotolia
Verfasst von Stefan Gerth


Die Motivation eines Bewerbers ist einer der wichtigsten Gründe, warum er sich bei einem Unternehmen bewerben möchte. Floskeln oder Phrasen werden von Personalern gar nicht gerne gesehen, zeugen von Einfallslosigkeit und lassen Sie in der Masse von Bewerbern untergehen. Seien Sie besser kreativ und hinterlassen sie damit einen positiven Eindruck beim Leser.

Typische Motivations-Floskeln

Die eigene Motivation auszudrücken ist ein wichtiger Teil Ihres Anschreibens. Personaler interessieren sich beim Sichten der Bewerbungsmappen für die Motivation des Bewerbers und möchten dabei ehrliche Aussagen! Überstrapazierte Formulierungen wirken auf den Personaler oft unglaubwürdig oder langweilig.

Vermeiden Sie daher:

STANDARTFORMULIERUNGEN

  • »Es wäre für mich eine besondere Herausforderung«
  • »Diese Aufgabe reizt mich (sehr)«
  • »Ich stelle mir … besonders interessant vor«
  • »In diesem Bereich würde ich mich gerne einmal versuchen«

PHRASENHAFTE ERKLÄRUNGEN

  • »Dabei kann ich mich voll und ganz mit der Firmenphilosophie identifizieren«
  • »Ich sehe meine Zukunft bei Ihnen«
  • »Würde ich mich zu 100% der Aufgabe verschreiben wollen, das Unternehmen an der Spitze zu halten«
  • »Möchte ich all meine Kenntnisse und Fähigkeiten zum Wohle des Betriebes einbringen«

Schreiben Sie einfache Formulierungen:

Seien Sie überzeugend! Formulieren Sie ehrlich in Ihrem Anschreiben was Ihre Ziele sind, wohin Sie gehen möchten und was Sie sich von der Stelle erhoffen. Signalisieren Sie im Hinblick auf die konkreten Aufgaben, dass Sie zupacken und die Erwartungen des Unternehmens erfüllen wollen. Ein Anschreiben soll überzeugen und ist demzufolge keine ausformulierte Aneinanderreihung der Inhalte aus dem Lebenslaufs. Belegen Sie Ihre Erfahrungen und Fähigkeiten lieber anhand von Beispielen, die für den Job relevant sind.

Bleiben Sie überzeugend bis zum Schluss

Der Schlusssatz des Anschreibens ist kurz und knapp, höflich und überzeugend. Er bleibt dem Personaler im Gedächtnis, ist der letzte Eindruck den Sie hinterlassen. Daher sollten Sie sich noch einmal besonders Mühe zu geben, keine Floskeln zu nutzen und nicht zu übertreiben.

DOs: Das sollten sie schreiben

Der letzte Satz eines Bewerbungsschreibens ist eine Höflichkeitsfloskel, mehr nicht. Und mehr ist auch nicht nötig. Drücken Sie somit ganz einfach Ihren Wunsch aus, sich persönlich vorzustellen, etwa:

»Über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch würde ich mich freuen.«

»Gerne möchte ich mich Ihnen persönlich vorstellen.«

Es ist auch ohne weiteres möglich, ganz auf diese Schlussfloskel zu verzichten, denn es ist ja selbstverständlich, dass Sie eingeladen werden möchten. In diesem Fall beenden Sie Ihr Anschreiben am besten mit dem Nennen des möglichen Eintrittstermins:

»Ich könnte die Stelle jederzeit/ zum 1. Mai antreten. Mit freundlichen Grüßen …«

DON’Ts: Die häufigsten Fehler

Immer wieder tauchen im Schlusssatz der Bewerbung Floskeln auf wie:

»Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann freue ich mich auf unser persönliches Gespräch!«


Die oft in Bewerbungsratgebern empfohlenen Sätze dieser Art sollen besonders positiv und beschwingt erscheinen oder sogar suggestiv wirken. Vorsicht, so mancher Personaler empfindet solche Formulierungen als Drängeln oder sogar als Dreistigkeit, weil sie versuchen, seine Entscheidung vorwegzunehmen. Außerdem sind sie hinlänglich bekannt und abgedroschen. Alle diese bemüht selbstbewussten und optimistischen Varianten hat der Personaler 1000-fach gehört – und deshalb nerven sie ihn eher.

Wie sie sehen, lässt sich ein gutes Anschreiben ganz und gar ohne die Verwendung von Floskeln verfassen. Sie werden sehen, auf diese Art können Sie sich von Ihren Mitbewerbern abheben.