Sie haben eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhalten? Dann haben Sie Grund zur Freude: Ihre Bewerbungsunterlagen waren offensichtlich so gut, dass Sie den zuständigen Personaler von sich überzeugen konnten. Jetzt gilt es, den ersten positiven Eindruck zu bestätigen.
5 Sätze, die Sie im Vorstellungsgespräch vermeiden sollten
Doch ein solches Vorstellungsgespräch hat durchaus seine Tücken und Stolperfallen. Eine unüberlegte Äußerung kann Sie da schnell einmal ins Aus befördern. Welche Sätze Sie deswegen besser unausgesprochen lassen sollten, lesen Sie hier.
„Habe leider meinen Bus verpasst“
Gerade in Deutschland gleicht eine Verspätung einem Kardinalfehler. Wir Deutschen lieben es einfach, wenn man pünktlich ist. Das ist bei Unternehmen nicht anders. Es wirft ein sehr schlechtes Licht auf Sie, wenn Sie es bereits bei Ihrem Vorstellungsgespräch nicht schaffen, einen Termin einzuhalten. Sie wirken dadurch unorganisiert und verplant – keine erstrebenswerten Attribute. Der Arbeitgeber wird sich zurecht fragen, ob Sie auch im später im Job eine solche Unzuverlässigkeit an den Tag legen.
Natürlich sieht die Sache etwas anders aus, wenn Sie einen triftigen Grund für Ihre Verzögerung benennen können. Der muss dann aber einen wirklich schwerwiegenden Hintergrund haben. Es ist definitiv keine angemessene Begründung zu sagen, dass man seinen Zug verpasst hat oder im Stau steckt. Denn das sind alles Dinge, die sich im Vorfeld durch eine entsprechende Zeitplanung vermeiden lassen.
„Der Weg zu Ihrem Büro könnte aber auch etwas besser ausgeschildert sein“
Grundsätzlich ist es keine schlechte Idee, die Stimmung zu Beginn des Gesprächs mit etwas Small Talk aufzulockern. Das ist auch unter den Personalern eine weit verbreitete Vorgehensweise, um zum Beispiel mit Fragen nach dem Wetter oder der Anreise dem Bewerber ein Stück weit die Nervosität zu nehmen.
Allerdings sollten Sie dabei immer im Hinterkopf behalten, welche Funktion hinter Small Talk steckt – nämlich eine soziale Verbindung zwischen den Gesprächspartnern aufbauen, eine peinliche Stille verhindern und in unserem Fall, wie bereits erwähnt, die Nervosität lindern. Daher ist es nur logisch, dass solche Unterhaltungen keinen Tiefgang besitzen. Wichtig ist nur, dass die Funktionen erfüllt werden.
Daher gilt: Selbst, wenn der Weg zum Unternehmen eine mittlere Katastrophe war und Sie erst mit der Hilfe von drei Navis und einem Fremdenführer hingefunden haben, sollten Sie das besser für sich behalten. Es geht hier schließlich um den ersten Eindruck und der gestaltet sich denkbar schlecht, wenn Sie bereits an dieser Stelle das Unternehmen (wenn auch nur indirekt) kritisieren. Sagen Sie stattdessen lieber, dass Sie eine gute Anreise hatten und Sie sich freuen, nun beim Unternehmen zu sein.
„Warum möchten Sie bei uns arbeiten?“ – „Ähh, keine Ahnung…“
Wenn Sie so eine Frage, die man getrost zum Standardrepertoire eines Vorstellungsgespräches zählen kann, nicht beantworten können, sollten Sie sich ernsthaft Gedanken darüber machen, ob Sie die Stelle wirklich haben wollen. Es erzeugt nämlich einen mehr als desinteressierten und unmotivierten Eindruck, wenn Sie hier keine entsprechende Antwort liefern können.
Dies gilt ebenso für Fragen, die sich auf das Unternehmen oder die ausgeschriebene Stelle beziehen. Können Sie nichts zur Firma sagen, bei der Sie sich beworben haben, zeigt das dem Personalverantwortlichen, dass Sie sich im Vorfeld nicht informiert haben und in der Folge auch kein wirkliches Interesse, dort zu arbeiten.
„Mein letzter Chef war ein totaler Tyrann, da musste ich einfach weg!“
Zugegeben: Wenn Ihr letzter Vorgesetzter wirklich ein Tyrann war und es einfach hinten und vorne nicht gepasst hat und Sie sich nicht mehr wohlgefühlt haben, dann ist es Ihr gutes Recht, die Stelle zu kündigen und sich anderweitig umzusehen. Sie sollten sich für Ihre Arbeit nicht kaputt machen.
Allerdings, und das ist der springende Punkt: Im Vorstellungsgespräch sollten Sie derartige Gründe für einen Jobwechsel niemals angeben, selbst wenn sie der Wahrheit entsprechen. Falls Sie dies tun sollten, signalisiert es Ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber, dass Sie nicht so viel von Loyalität halten und im schlimmsten Fall genauso über sein Unternehmen reden, wenn Sie es unter Umständen wieder verlassen.
Außerdem gehören laut Volksmund immer zwei Personen zu einem Streit beziehungsweise einer Meinungsverschiedenheit, sodass der Personaler nicht sicher sein kann, ob der Auslöser der Differenzen nicht vielleicht Sie selbst waren.
„Also ich habe gerade keine Fragen!“
Natürlich ist es in einem Vorstellungsgespräch so, dass Ihr Gegenüber Sie viel fragen wird. Schließlich möchte er oder sie ja herausfinden, ob Sie in das Unternehmen passen. Es wäre allerdings ein fataler Fehler, anzunehmen, dass Sie selber keine Fragen stellen dürfen. Vielmehr sollten Sie das unbedingt tun!
Denn Sie möchten selbstverständlich auch in Erfahrung bringen, ob Sie zum Unternehmen passen. Ein Vorstellungsgespräch dient nämlich im besten Fall dazu, dass sich Bewerber und Unternehmen gegenseitig kennenlernen. Reden Sie also nicht nur, wenn Sie gefragt werden, sondern stellen Sie proaktiv Fragen über das Unternehmen und die angestrebte Stelle. Auf diese Weise demonstrieren Sie zum einen, dass Sie sich perfekt vorbereitet haben und zum anderen veranschaulichen Sie Ihr ernsthaftes Interesse an dem Job.
Achtung: Das heißt natürlich nicht, dass Sie einfach irgendwas fragen sollen, was Sie nicht vorher über die Stellenausschreibung oder die Internetseite in Erfahrung bringen können. Damit untergraben Sie lediglich die eigentliche Funktion der Fragen und wirken eher uninformiert.