Jobsuche: Übereinstimmung mit dem Anforderungsprofil
Vermeiden Sie nichtssagende Formulierungen, wie »Die Stelle passt auf mich wie die Faust aufs Auge«. Finden Sie überzeugende Worte. Begründen Sie, warum alles so gut passt, warum es Ihnen Freude machen würde, die Aufgabe anzupacken. Dann sind Sie gleichzeitig bestens vorbereitet auf die in Vorstellungsgesprächen beliebten Fragen »Warum haben Sie sich gerade bei uns beworben?« und »Wieso sollten wir gerade Sie einstellen?«.
5 Tipps: Wechselmotivation ausdrücken bei der Jobsuche
- Ist Ihnen in Ihrem jetzigen Job langweilig?
Drücken Sie aus, dass Sie mehr tun, mehr Verantwortung übernehmen und dazulernen möchten. Das ist nachvollziehbar, zeigt Ihren Ehrgeiz sowie Ihr Arbeits- und Lernwillen. - Tun Sie ganz einfach nichts lieber als das, was die neue Stelle beinhaltet?
Dann sagen Sie es und erklären Sie dem Unternehmen, dass Sie ein engagierter, motivierter und überzeugter Bewerber sind! - Haben Sie eine bestimmte Karriere im Sinn und wollen sich durch den Jobwechsel voranbringen?
Das dürfen Sie selbstbewusst kundtun, zum Beispiel, indem Sie Ihre Gewissheit darüber äußern, dass Ihre Zielstrebigkeit bestens mit den betrieblichen Karrieremöglichkeiten harmoniert. - Möchten Sie in einem angeseheneren Unternehmen (z.B. beim Marktführer) arbeiten oder streben Sie einen besseren Verdienst an?
Bekennen Sie sich dazu und machen Sie deutlich, dass Sie dafür selbstverständlich Ihr Bestes geben und vollen Einsatz zeigen. - Verfügen Sie über besondere Fähigkeiten oder Kenntnisse, die schon viel zu lange brachliegen und die Sie durch den Jobwechsel reaktivieren und ausbauen wollen?
Betonen Sie in Ihrem Anschreiben mit konkretem Bezug auf das Stellenprofil, wieso das Unternehmen von Ihrem Lern- und Schaffensdrang sowie Ihrem Einsatzwillen profitieren würde!
Gründe für diesen bestimmten Job nennen
Macht Ihr Unternehmen oder Ihre Abteilung bald zu, baut Stellen ab oder wird demnächst an einen Konzern verkauft? Hat Ihr Partner eine Stelle in einer anderen Stadt bekommen und Sie ziehen mit ihm um? Natürlich sind die zuvor genannte Gründe absolut legitim, allerdings dürfte es von Vorteil sein, sie nicht zu erwähnen, damit Ihre Stellenwahl nicht beliebig erscheint. Nichts mögen Arbeitgeber mehr, als Menschen, die sich
- aus eigenem Antrieb
- von einer ungekündigten Stelle aus bewerben, und zwar
- einzig und allein, weil sie das neue Unternehmen toll finden!
»Mein neuer Job, nicht nur irgendein Job«
Wichtig ist bei all dem, dass die Bewerbung für den neuen Arbeitgeber nicht als Notlösung scheint, sondern für ihn attraktiv ist. Versetzen Sie sich einmal mehr in seine Lage: Klingen Ihre Gründe für die Jobsuche und Ihre Motivation, als wollten Sie über Ihren persönlichen Vorteil hinaus
- für ihn die Ärmel aufkrempeln?
- Besonderes und/oder besonders viel leisten?
- mehr Kunden gewinnen bzw. mehr verkaufen?
- seine Produkte und Leistungen verbessern?
- seine Probleme lösen helfen?
Die wahren Gründe bei der Jobsuche – nennen oder verscheigen?
Wenn Sie die wahren Gründe nennen wollen, achten Sie darauf, dass in Ihren Worten kein Jammer und keine Verzweiflung anklingen. Sagen Sie nur knapp und rein sachlich, was passiert ist und dass Sie daher die Gelegenheit nutzen und sich beruflich neu orientieren wollen. Finden Sie darüber hinaus immer einen Grund dafür, sich für genau diese Stelle bei genau diesem Unternehmen zu bewerben!
Nur wenn Sie sich als Berufsanfänger oder aus der Arbeitslosigkeit heraus bewerben, müssen Sie natürlich keine Gründe angeben, warum Sie gerne arbeiten würden. Achten Sie aber darauf, dass Ihre Worte nicht den Eindruck erwecken, als suchten Sie nur irgendeinen Job oder als wäre das Unternehmen gar Ihre letzte Rettung.
Gründe für die Jobsuche formulieren nach stellenlosen Zeiten
Eine gute Strategie ist es, eventuelle etwa so anzugehen: »Nachdem ich …
- zwei Jahre im Ausland verbracht habe und dort meine Sprachkenntnisse perfektionieren konnte,
- in den letzten Jahren intensiv meinen schwer erkrankten Mann gepflegt habe,
- meine Kinder erfolgreich in die Selbstständigkeit begleitet habe,
… bin ich nun hochmotiviert, mich wieder mit voller Energie ins Arbeitsleben zu stürzen.«
Schlechte Gründe für Ihre Jobsuche
Selbst wenn sich der Chef wie ein Tyrann aufgeführt hat oder Kollegen Ihnen Zahnpasta auf die Tastatur geschmiert haben. Behalten Sie es in der Bewerbung für sich, im Lebenslauf, im Anschreiben, wie auch später im Vorstellungsgespräch!
Kein Personaler will ein »Opfer« als neuen Mitarbeiter einstellen – auch niemanden, der schlecht über Dritte redet oder sich gegenüber (ehemaligen) Vorgesetzten illoyal zeigt.
Viele übliche und nachvollziehbare Gründe von Bewerbern werden von Personalern nicht gern als Wechselmotivation gehört:
- »Ich habe jahrelang mit einem tollen Chef zusammengearbeitet, aber der ist nun weg. Statt mich verdientermaßen zu befördern, setzt man mit jetzt ein inkompetentes Ekelpaket vor die Nase – deshalb bewerbe ich mich nun anderweitig.«
- »Seit 15 Jahren leiste ich hervorragende Arbeit mit zunehmender Verantwortung und immer mehr unbezahlten Überstunden. Ich bin nervlich bald am Ende, denn mein Gehalt wurde kaum verbessert.«
- »Seit Jahren werde ich in meiner Karriere übergangen. Mehrere Kollegen haben mich bereits »überholt«, obwohl sie kürzer im Unternehmen sind als ich.«