Der Personaler am Telefon – so treffen Sie den richtigen Ton

Frau im Büro am Telefon
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Verfasst von Stefan Gerth

Wenn Sie direkt in der Personalabteilung anrufen, kann es schnell vorkommen, dass das Telefonat mit dem Personaler einige Fragen aufkommen lässt. Es gibt genügend Gründe und Vorwände, um beim zukünftigen Arbeitgeber anzurufen. Vielleicht sind trotz sorgfältiger Analyse der Stellenanzeige noch Fragen offen oder Sie wollen sich nach dem Versand Ihrer E-Mail-Bewerbung erkundigen, ob diese angekommen ist.

Hier den richtigen Ton zu treffen ist das A und O. Denn unsere Stimme sagt nicht nur etwas über unsere Laune aus, sondern auch über unseren Charakter. So beeinflusst sie maßgeblich unsere Persönlichkeit und damit den beruflichen Erfolg. Deshalb sollte ein Telefonat mit dem Personaler sehr gut vorbereitet werden.

Der erste Eindruck mit der Stimme

Beim Telefonieren entscheidet nicht das Aussehen oder die Körpersprache über einen erfolgreichen ersten Eindruck. Der Ton macht die Musik! Wer beim Telefonat mit dem Personaler überzeugen möchte, braucht nicht nur gute Argumente, sondern auch eine überzeugende Stimme. Eine Studie hat ergeben, dass der Erfolg im Gespräch zu 38% von der Stimme abhängig ist. Das Äußere entscheidet zu 55% über den Erfolg eines Gespräches. Lediglich 7% schreiben die Sozialpsychologen, die die Studie durchgeführt haben, dem Inhalt des Gesagten zu.

Tipp: Am Ton der Stimme kann der Personaler nicht nur Ihre Laune heraushören. Er schreibt Ihnen auch gewisse Charaktereigenschaften und somit eine Persönlichkeit zu, die er mit Ihrer Stimmmelodie verbindet. Mit einem leisen, zitternden Flüstern kann ihn niemand überzeugen! Das wirkt schnell schüchtern und zurückhaltend.

Menschen mit lauten und tiefen Stimmen schreiben wir hingegen Selbstvertrauen und Kompetenz zu. Nicht umsonst klingt die Stimme des Helden in der abendlichen TV-Serie dunkel und mysteriös. Mit einer Kleinmädchenstimme würden ihn die Zuschauer kaum ernst nehmen. Wer am Telefon, beim Vorstellungsgespräch oder in der Gehaltsverhandlung überzeugen möchte, sollte sich darüber bewusst sein, wie die eigene Stimme auf das Gegenüber wirkt. Mit etwas Training können Sie es allerdings schaffen, dass ihre Stimme voll, deutlich und selbstbewusst klingt.

Der richtige Ton beim Telefonat mit dem Personaler

Den richtigen Ton zu treffen ist nicht leicht. Es verlangt Training, damit die eigene Stimme natürlich klingt und nicht gekünstelt wirkt. Ihren Grundton zu finden ist deshalb sehr wichtig. Alle Töne, die zu weit von ihm abweichen, wirken schnell unecht und affektiert. Mit den richtigen Tipps können Sie das verhindern:

  1. Atmen Sie tief ein und aus, um ihrer Stimme genügend Luft zu geben. Mit einem lang gezogenen »Hmmmm« können Sie beim Ausatmen schnell Ihren Grundton finden.
  2. Pflegen Sie ihre Stimmlippen, indem Sie ausreichend Wasser trinken und ihnen im Winter auch mal ein Lutschbonbon gönnen. So halten Sie auch Ihre Stimme fit.
  3. Stellen Sie sich aufrecht hin und nehmen Sie Haltung ein. Wenn Ihr Bauchraum zu beengt ist, hat Ihre Stimme nicht genügend Platz, um sich zu entfalten. Beim Telefonat mit dem Personaler kann es zusätzlich hilfreich sein, durch die Wohnung zu laufen. Das beruhigt und verschafft Selbstvertrauen.
  4. Lächeln Sie während eines Gesprächs Nicht nur Ihre Mimik wirkt freundlicher, auch Ihre Stimme klingt wärmer und positiver. Essen, Trinken oder Kaugummi kauen während eines Gesprächs hingegen führt dazu, dass Sie sehr undeutlich klingen.
  5. Um herauszufinden, wie sich Ihre Stimme am kompetentesten und selbstbewusstesten anhört, ist es sinnvoll, Ihre Stimme auf Tonband aufzunehmen und sie sich öfters anzuhören. Sprechen Sie die verschiedensten Sätze in den unterschiedlichsten Tonarten, um Ihren perfekten Grundton für das Gespräch mit dem Personaler oder dem Chef herauszuhören.

Es kommt auf den Beruf an

Die Stimme spielt allerdings nicht nur in Vorstellungsgesprächen oder beim Vorab-Anruf im Unternehmen eine wichtige Rolle. Wer im Callcenter oder als Moderator im Radio arbeiten möchte, ist auf einen schönen Stimmklang angewiesen. Wenn Sie Ihren Traumjob bereits gefunden und viel Kundenkontakt haben, sollten Sie ebenfalls Ihre Stimme richtig trainieren. In diesem Fall repräsentieren Sie nicht nur sich, sondern auch das Unternehmen, für das Sie arbeiten mit Ihrer Stimme. Es kommt also auf den Bereich an, in dem Sie sich für einen Job bewerben. Viele Arbeitgeber haben dies bereits erkannt und bieten Ihren Mitarbeitern umfassende Stimmtrainings und Gesprächsübungen an.

Die eigene Stimme ist nicht nur für die private Karriere wichtig. Auch der Arbeitgeber kann von einem guten Ton profitieren. Kunden, die mit einem positiven Eindruck aus einem Gespräch gehen, bleiben dem Unternehmen vermutlich länger treu. Freundlichkeit ist das A und O. Und hierfür ist die Stimme extrem wichtig. Wer mies gelaunt klingt, wirkt auch mies gelaunt.