Sie sitzen nach dem Versand der Bewerbung auf heißen Kohlen und fragen sich, wann Sie eine Antwort erhalten. Sie können das Ergebnis kaum erwarten. Mit welcher Wartezeit müssen Bewerber rechnen? Wann dürfen Sie nachfragen, wie weit das Unternehmen im Bewerbungsprozess gekommen ist?  Alle wichtigen Informationen sowie Tipps und Tricks zum Thema »Nachhaken im Bewerbungsprozess« erhalten Sie in diesem Beitrag.

Empfangsbestätigungen nach Versand der Bewerbung sind selten

Rechnen Sie bei Bewerbungen per Post oder E-Mail lieber nicht damit, dass Sie einen Zwischenbescheid oder eine Eingangsbestätigung für Ihre Unterlagen bekommen (»Wir haben Ihre Bewerbung erhalten und bitten Sie um Geduld …«). So etwas ist heute selten geworden. Bei Online-Bewerbungen dürfen Sie immerhin mit einer (automatisch erzeugten) Bestätigung per E-Mail rechnen, dass man Ihre Bewerbungsunterlagen erhalten hat.

Manchmal kann es etwas länger dauern

Wie lange Bewerbungsprozesse dauern, kommt stark auf das einzelne Unternehmen und den Arbeitgeber an, aber auch auf Ihre Qualifikation als Bewerber und die Höhe des Gehalts – und damit auf das Risiko für das Unternehmen. Bei kleinen Unternehmen können Sie in der Regel nach einer Zeit von zwei Wochen nach dem Versand Ihrer Bewerbung nachfragen, wie der Stand der Dinge ist und ob man sich schon entschieden hat. Bei größeren Unternehmen und höherwertigen Stellen dauern alleine Vorentscheidungsprozesse mehrere Wochen. Bis zur Absage, Einladung zum Vorstellungsgespräch und Einstellung vergehen oft drei bis zwölf Monate. Leider lässt sich daher keine allgemeine Empfehlung geben wann Sie in diesem Fall nachfragen können.

➥ Wann es in Ordnung ist früher beim Unternehmen nachzuhaken, erfahren Sie in dem Beitrag »Wann darf ich früher nachhaken?«.

Per Anruf nachfragen

Wenn Sie nach dem Versand der Bewerbung anrufen, lassen Sie sich möglichst zum zuständigen Ansprechpartner verbinden. Fragen Sie, ob Sie gerade stören und falls ja, wann es recht wäre (das ist nicht devot, sondern höflich). Fassen Sie sich kurz, bleiben Sie dem Arbeitgeber gegenüber freundlich, aber auch selbstbewusst und souverän. Drängeln Sie nicht, sonst könnten Sie sich an dieser Stelle noch ins Aus schießen.

Tipp: Bereiten Sie sich auf ein solches Gespräch gründlich vor, auch wenn es nur kurze Zeit dauert. Versuchen Sie, noch einmal Ihre besten Argumente anzubringen, die Sie als Bewerber für die Stelle interessant machen. Wecken Sie so das Interesse des Unternehmens um eine Absage zu verhindern.

Schreiben Sie Ihre Argumente so auf, wie Sie natürlich gesprochen und individuell klingen, dann müssen Sie während des Gesprächs nicht nach Formulierungen suchen. Vielleicht erreichen Sie, dass Ihre Bewerbungsmappe noch einmal besonders gründlich angesehen wird.

Per E-Mail nachfragen

Um bei einem Unternehmen nachzufragen, wie weit es mit den Bewerbungsunterlagen gekommen ist, sollten Sie immer versuchen, persönlich anzurufen. Ist es Ihnen einmal nicht möglich zum Hörer zu greifen, eignet sich auch eine kurze E-Mail, in der Sie noch einmal Ihr Interesse an dem Job und besonders an dem Unternehmen ausdrücken. Bleiben Sie auch hier höflich und fassen Sie sich kurz, um den Personaler von sich zu überzeugen.

Tipp: Um Ihrer Karriere den nötigen Schub zu verpassen, ist es allerdings nicht nötig, erneut Ihre Unterlagen samt Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen mit Ihrer E-Mail an den Personaler zu versenden. In diesem Fall können Sie sich Fragen sparen!

Ist es Ihnen als Bewerber bereits öfter passiert, dass Sie trotz der geeigneten Qualifikation für den Job eine Absage auf Ihre Unterlagen erhalten haben, könnte dies mehrere Gründe haben. Ihre Bewerbung sollte stets individuell gestaltet und formuliert sein. Bewerben Sie sich niemals mit einem vorgefertigten Muster aus dem Internet. Solche Bewerbungen erhalten Personaler leider zuhauf.