Ihre vollständige Bewerbung liegt bereit – doch welcher Bewerbungsweg eignet sich, um die Chancen auf ein Vorstellungsgespräch zu erhöhen? Welche Vor- und Nachteile ergeben sich bei den verschiedenen Bewerbungswegen? Mit diesen Informationen und Tipps retten wir Sie vor Irrwegen!
In vielen Stellenanzeigen ist bereits angegeben, auf welchem Bewerbungsweg Ihre Bewerbung eingehen soll. Falls es keine Angaben dazu gibt, steht es Ihnen frei, sich den Weg auszusuchen. In diesem Artikel erklären wir Ihnen die vier üblichsten Wege und geben Ihnen Tipps, was Sie bei Ihrer Wahl besonders beachten müssen.
Bewerbungsweg – E-Mail
Was es zu beachten gilt
- Der Empfänger ist bestenfalls direkt der Personalentscheider, ansonsten kann eine E-Mail schnell in den Massen untergehen.
- Hier finden Sie Tipps für überzeugende Bewerbungsunterlagen! (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse) fügen Sie in dieser Reihenfolge, falls nicht anders gefordert, in ein einziges Dokument für Ihre Bewerbungen zusammen. Dieser Anhang sollte ein PDF-Format aufweisen und eine Größe von 5 MB nicht überschreiten. Lassen Sie dem Personaler zudem nur jene Dokumente zukommen, die in der Stellenausschreibung gefordert sind. Will er Ihre Zeugnisse erst nach dem Vorstellungsgespräch sichten, dann halten Sie sich an diese Vorgabe.
- Betreff: Es reicht, wenn Sie als Betreff „Bewerbung für …“ angeben. Falls vorhanden, fügen Sie die Kennnummer der Stellenanzeige noch hinzu.
- Text in der Mail: Kündigen Sie Ihre Bewerbung im Anhang an. Geben Sie dem Personaler eine kurze Übersicht über sich und machen Sie sich in wenigen Sätzen interessant. Vergessen Sie nicht, am Ende Ihre Kontaktdaten zu nennen, auch wenn diese in der Bewerbung selbst schon zu finden sind.
- Seriöse Mail-Adresse: mausi92@web.de sollten Sie für eine potentielle Karriere tunlichst vermeiden. Üblich sind Adressen wie vorname_nachname@provider.de. Bestenfalls verschicken Sie Ihre Bewerbungsunterlagen von der Adresse, die Sie in Ihrer Bewerbung als Kontakt angegeben haben.
Vorteile
- Sie haben bei diesem Bewerbungsweg einen größeren kreativen Freiraum als etwa bei beim Bewerben per Post. Falls Sie über eine eigene Website verfügen, einen Blog verwalten oder Ihr Social Media Profil ansprechend gestaltet haben, können Sie in Ihrer Bewerbung gut und gerne einen Link hierzu einfügen. Das macht Sie als Bewerber für den Job nur interessanter. Umgekehrt können Sie auf Netzwerken wie Xing Ihre Bewerbung hochladen, sodass die Dokumente für interessierte Head Hunter zugänglich sind.
Nachteile
- Nicht immer erhalten Sie eine Empfangsbestätigung Ihrer Dokumente.
- Ihre Mail kann gegebenenfalls im Spam-Ordner landen. Beachten Sie diesbezüglich die Größe Ihres Anhangs und einen seriösen Betreff.
Bewerbungsweg – Persönlich
Was es zu beachten gilt
- Die Bewerbung persönlich abzugeben ist heutzutage ein eher seltenerer Bewerbungsweg, kann aber unter bestimmten Umstände sehr viele Vorteile für den Job mit sich bringen.
- Bei einer Bewerbung in einem kleineren Unternehmen, bei dem der Personalentscheider häufig der Chef ist, ist dieser Bewerbungsweg besser geeignet als in einem großen. In diesem ist die Personalabteilung häufig ausgelastet und meist sind viele Stellen ausgeschrieben, sodass man Sie niemandem persönlich zuordnen kann.
- Denken Sie an „Welche Kleidung ist im Vorstellungsgespräch angemessen?“, denn auf diesem Bewerbungsweg werden Sie womöglich dem Personaler begegnen, der sich einen ersten Eindruck von Ihnen machen wird.
Vorteile
- Sie können sich bei der Abgabe der Bewerbung einen ersten Eindruck vom Arbeitgeber machen und die Frage bezüglich des Dresscodes für ein eventuelles Vorstellungsgespräch beantworten.
- Sie stechen in kleineren Unternehmen aus der Masse der Bewerber heraus und zeigen besondere Motivation sowie Initiative. Gegebenenfalls lernen Sie dabei Ihren Ansprechpartner kennen.
- Sie erfahren die Länge Ihres potentiellen neuen Arbeitswegs.
Nachteile
- In größeren Unternehmen empfängt Sie eventuell ein Pförtner und da Sie keinen Termin beim Personaler haben, wird der Pförtner Ihre Bewerbung weiterleiten.
- Sie könnten den Personaler in einem Bewerbungsgespräch, bei einer wichtigen Tätigkeit stören oder ihn überhaupt nicht antreffen. So hätten Sie sich umsonst auf den Weg gemacht und Ihrer Karriere schlimmstenfalls sogar geschadet.
Bewerbungsweg – Online-Formular
Was es zu beachten gilt
- Ihre Unterlagen sollten vollständig sein, da die Kandidaten nach Qualifikationen gewichtet und durch das Online-Programm bewertet werden, noch bevor der Personaler einen Blick auf einzelne Bewerbungen wirft. Ein vergessenes oder unvollständiges Dokument kann so Ihr „Ausscheiden“ für den Job bedeuten.
- Bei sogenannten Picklisten (zum Beispiel Auswahl Studium oder Ausbildung aus einer bestehenden Liste) sollten Sie die Angabe ankreuzen, die wirklich passt. Falls die optimale Angabe nicht aufgeführt ist, fragen Sie am besten beim potentiellen Arbeitgeber nach.
- Ihr Anschreiben ist häufig per manueller Eingabe erfordert, alles andere müssen Sie als PDF-Datei hochladen. Beachten Sie hier die maximale Datengröße, welche 5 MB nicht überschreiten darf (kann von Unternehmen zu Unternehmen abweichen).
- Bringen Sie in Freitextfeldern und optionalen Feldern Ihre persönliche Note ein. Das Feld „Sonstiges“ sollten Sie für das Nennen Ihrer weiteren Qualifikationen meiden, da diese zweitrangig betrachtet werden.
- Verwenden Sie keine Sonderzeichen. Achten Sie auf ein mögliches Time-Out und beachten Sie die Nutzungsbedingungen beziehungsweise, was mit Ihren Daten geschieht. Schauen Sie hierzu in den FAQs des Online-Programms.
Vorteile
- Die Schnelligkeit und der geringere Aufwand beim Hochladen Ihrer Dokumente sind immens. Bei einem Programm mit Login können Sie Ihre Dokumente jederzeit bearbeiten sowie ergänzen. Bei manchen Online Pools können Sie Ihre Daten auch für mehrere Stellenausschreibungen gleichzeitig verwenden und verwalten.
- Ihre Bewerbung wird auf jeden Fall an der richtigen Stelle ankommen und eine Rückmeldung, positiv oder negativ, ist Ihnen garantiert.
- Sie können den Bearbeitungsstatus jederzeit einsehen und müssen beim Unternehmen nicht nachhaken.
Nachteile
- Der Personaler kann alle Bewerber auf diesem Bewerbungsweg aufgrund der Gewichtung besser vergleichen.
- Fehlende Angaben oder mangelnde Qualifikationen, die Sie anderweitig ausgleichen könnten, werden häufig als Ausschlusskriterium gewertet.
Bewerbungsweg – Post
Was es zu beachten gilt
- Die Dokumente Ihrer Bewerbung müssen hochwertig sein. Achten Sie auf die Druck- und Papierqualität. Besonders wichtig ist eine qualitativ hochwertige Bewerbungsmappe, die bestenfalls auf drei Seiten ausklappbar ist. Klarsichtfolien oder lose Blätter sind tabu!
- Verwenden Sie beim Versand einen Umschlag in DIN C4, den Sie mit ausreichend Porto versorgen. Verschicken Sie Ihre Bewerbungsmappe jedoch nicht als Einschreiben, damit der Personaler sich nicht kontrolliert fühlt. Als Porto sollten 1,45€ reichen.
- Kündigen Sie Ihre Bewerbung per Telefonat im Vorhinein an. So wissen Sie, wer Ihr Ansprechpartner ist und können das Telefonat im Anschreiben gut als Einstieg aufgreifen. Auch erfahren Sie, welche Unterlagen Sie beifügen sollen und ob eventuell das Anschreiben sowie der Lebenslauf genügen.
Vorteile
- Sie stechen aus der Masse der Bewerber hervor, sofern Ihre Unterlagen ansprechend und einheitlich gestaltet sind.
- Ihre Daten werden nicht virtuell verbreitet.
- Als Arbeitsuchender können Sie die entstehenden Kosten von der Steuer absetzen.
Nachteile
- Das Versenden nimmt mehr Zeit in Anspruch und ist teurer, da Sie das Porto sowie die Kosten für eine Mappe übernehmen und sich um das Drucken der Unterlagen kümmern müssen.
- Der Bewerbungszeitraum verlängert sich.
- Viele Unternehmen nehmen aus ökologischen und Zeitgründen keine Bewerbungsunterlagen auf diesem Bewerbungsweg an und verweisen Sie auf eine E-Mail Bewerbung oder auf ein Online-Formular.
Laut einer Statistik sind erfolgreiche Bewerbungen heutzutage zu 77 % in einer vollständigen Mail versendet, während Online-Formulare zu 59 % zu Erfolg führen. Dagegen führt der Postweg Sie lediglich in 37 % der Fälle zum Ziel. Das persönliche Abgeben ist nicht mit aufgenommen worden, da dieser Bewerbungsweg einer der selteneren ist. Bei Beachtung aller Vor- und Nachteile müssen Sie für sich entscheiden, auf welchem Weg Sie sich bewerben. Berücksichtigen Sie dabei die Unternehmensgröße, die geforderten Unterlagen und der eventuell schon gewünschte Bewerbungsweg. Unabhängig, welche Entscheidung Sie bezüglich des Bewerbungswegs treffen, wünschen wir Ihnen viel Erfolg!
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