Haben Sie Ihre Bewerbung verschickt, hoffen Sie natürlich auf eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch – hatten Sie bereits das Glück eingeladen worden zu sein, wünschen Sie sich eine Zusage. Was aber tun, wenn ein Unternehmen Ihnen bereits ohne Gespräch eine Absage erteilt oder nach einem Vorstellungsgespräch bloß lapidar mitteilt »Leider haben wir uns für einen anderen Bewerber entschieden, versuchen Sie Ihr Glück doch zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.« Es ist also kein Wunder, wenn Sie den Grund der Absage in Erfahrung bringen möchten, anstatt einfach so die Ablehnung hinzunehmen.
TIPP: Die Karriereexperten von mybussiness-mentor.de zeigen Ihnen in ihrem Beitrag „Vorstellungsgespräch Anzeichen Absage“, wie Sie frühzeitig erkennen können, ob ein soeben absolviertes Vorstellungsgespräch erfolgreich verlaufen ist.
Absagen ohne Einladung zum Vorstellungsgespräch
Insbesondere bei Absagen, die sie erhalten ohne zu einem persönlichen Gespräch eingeladen worden zu sein, können diverse Gründe eine Rolle spielen:
- Vielleicht hat das Design Ihrer Unterlagen dem Personaler absolut nicht gefallen? Geschmack ist halt unterschiedlich.
- Sind Sie sicher, dass Sie keine Rechtschreib- oder Grammatikfehler eingebaut hatten? Diese sind ein absolutes K.O.-Kriterium.
- Haben Sie die Bewerbungsfrist eingehalten? Wenn nicht, können Unternehmen Ihre Bewerbung, mag sie noch so gut sein, des Verwaltungsaufwandes wegen leider oft nicht berücksichtigen.
- Vielleicht gab es so viele Bewerbungen, dass eine Vorabauswahl getroffen werden musste – und Sie hatten leider kein Glück dabei zu sein.
Sie sehen, mit ein bisschen Kreativität könnte diese Liste noch unendlich lange weitergeführt werden. Daher sollten Sie sich frühe Absagen nicht immer direkt zu Herzen nehmen. Der Grund für eine solche Absage muss lange nicht bei Ihrer Person liegen!
Absagen nach dem Vorstellungsgespräch
Erhalten Sie nach dem Vorstellungsgespräch ist der Frust und die Enttäuschung oft ziemlich groß. War doch das Gefühl nach dem persönlichen Gespräch so gut und die Branche und das Unternehmen wären einer Ihrer liebsten Arbeitgeber gewesen. Wenn dann die Absage zu allem Übel auch noch unpersönlich und vorgefertigt in Ihrem Postkasten oder E-Mail-Konto landen, möchten Sie den wahren Grund für die Absage natürlich in Erfahrung bringen.
Vorgefertigte Absagebriefe sind nicht die feine Art – aber doch häufig sehr verbreitet. Nicht selten ist es ein Praktikant -der es nicht besser weißt- der die Absagen standartmäßig rausschicken muss. Oft werden ihm die genauen, wahren Gründe für die jeweilige Absage gar nicht erst mitgeteilt.
Oft sind die Gründe für eine Absage gar nicht so schwierig zu erkennen, sodass Sie sie sogar selber identifizieren können:
Waren Sie gut vorbereitet?
Konnten Sie auf die Fragen des Personalers überzeugend antworten? Waren Sie z.B. gut über das Unternehmen informiert und konnten auch Ihrerseits Fragen an den Personaler stellen, sodass sich ein wechselseitiges Gespräch ergeben hat?
Sprachlos?
Hatten Sie zwischendurch keine Antwort parat? Nicht weiter schlimm. Kommt es in einem Gespräch allerdings zu oft vor, können Sie inkompetent wirken.
Selbstbewusstsein?
Sind sie selbstbewusst aufgetreten oder haben Sie sich nur eingeschüchtert an Ihr Glas Wasser geklammert?
Gesprächsathmosphäre
War das Gespräch entspannt oder angespannt? Gab es ein wenig Small Talk oder haben Sie sich nur über die potenzielle Arbeit unterhalten? Die persönliche Note ist in Vorstellungsgesprächen nicht zu unterschätzen, Sie wollen doch nicht wie ein automatisierter Arbeits-Roboter wirken, oder?
Schlechten Eindruck hinterlassen?
Dafür gibt es viele Fettnäpfchen in die Sie treten können, z.B.:
- Unpünktlichkeit
- Unangemessene Outfitwahl
- Schlechte Nachrede über ehemalige Unternehmen oder Kollegen
Sollen Sie nachfragen?
Erhalten Sie eine Absage, wollen Sie natürlich nicht spekulieren, woran es nun tatsächlich gelegen hat. Sollen Sie nun bei dem Unternehmen nachfragen was die Gründe für Ihre Absage sind?
Ganz klar: Ja!
Bleiben Sie aber immer höflich und werden Sie nicht ausfallend. Fragen sie per Anruf nach, sprechen Sie oft gar nicht mit der Person, die Sie abgelehnt hat. Eine Sekretärin kann Ihren persönlichen Fall zum Beispiel gar nicht kennen. Dass Sie ihnen nur wage Aussagen über die Gründe nennen kann – sehen Sie es ihr nach. Bitten Sie sie stattdessen besser, Sie zum Verantwortlichen durchzustellen. Bei Ihm oder Ihr ist die Wahrscheinlichkeit einer konstruktiven Antwort deutlich höher – vorausgesetzt der Personaler kann sich an Ihre Bewerbung erinnern.
TIPP: Erreichen Sie per Telefon niemanden der sich für die zuständig fühlt – Sie können auch eine E-Mail schicken und nach den Gründen Ihrer Absage fragen. Wissen Sie die E-Mail-Adresse der Personalabteilung, oder können Sie in Erfahrung bringen, haben Sie die Chance, dass Ihre E-Mail weitergeleitet und beantwortet wird. Machen Sie sich aber nicht allzu große Hoffnungen, besonders bei großen Unternehmen werden solche Nachfragen leider oft ignoriert.