Leicht durchschaubare Formulierungen für Arbeitslosigkeit im Lebenslauf
Phasen der Arbeitslosigkeit sind heutzutage einfach normal und in sehr vielen Lebensläufen zu finden, doch die Arbeitslosigkeit im Lebenslauf darzustellen ist gar nicht so einfach. Vermeiden Sie die belasteten Wörter »arbeitslos« und »arbeitssuchend«, aber auch allzu leicht durchschaubare Beschönigungen wie »Bewerbungsphase« oder »aktive Beschäftigungssuche«.
Auch mit Formulierungen wie »berufliche Neuorientierung« oder »Orientierungsphase« lässt sich schon lange kein Arbeitgeber mehr hinters Licht führen. Besonders verdächtig wird es, wenn Sie Ihre nächste Stelle nach einer solchen Phase doch wieder in ihrem alten Beruf angetreten haben. Benutzen Sie diese Begriffe zur Erklärung Ihrer Arbeitslosigkeit im Lebenslauf nur, wenn Sie tatsächlich und nachweislich durch Praktika, Weiterbildung u. Ä. etwas in dieser Hinsicht getan haben.
Mit der Wahrheit treffen Sie die richtige Wahl
Die Geschmäcker gehen hier bei Personalern deutlich auseinander, aber eine ehrliche Aussage ohne negativen Beigeschmack ist die beste Wahl: Mit der Formulierung »ohne Anstellung« können Sie kaum falsch liegen. Nennen Sie immer auch den Grund für Ihre Arbeitslosigkeit in der Bewerbung:
- »Ohne Anstellung nach Insolvenz/Konkurs der Firma XY«
- »Ohne Anstellung, nachdem das Unternehmen massiv Personal abbaute«
- »Ohne Anstellung nach eigener Kündigung« (Teilweise wird empfohlen, das zu verschweigen – natürlich weiß dann auch jeder Bescheid.)
Was machen bei längerer Arbeitslosigkeit?
Bei einer Arbeitslosigkeit im Lebenslauf, die länger als 6 Monate dauert, haben Personaler häufig schon Bedenken. Je länger sie währt, desto weniger trauen sie dem Bewerber zu, sich wieder in den Arbeitsprozess einzugliedern.
Erwähnen Sie daher jede Art von Tätigkeit, die Sie während einer Arbeitslosigkeit ausgeführt haben. Auch wenn Sie als Doktor der Philosophie Spargel gestochen oder geputzt, unentgeltlich Ihrem Schwager im Lager oder Büro mitgeholfen, Nachhilfestunden oder Schlagzeugunterricht gegeben haben. Erwähnen Sie auch ehrenamtliche Tätigkeiten, den Besuch von Sprach- und Computerkursen an der Volkshochschule, das ernsthafte Studium von Fachliteratur und Ähnliches in Ihrem Lebenslauf.
Keine falschen Tatsachen!
Erfinden Sie nichts, aber legen Sie Ihre Anstrengungen ruhig ein wenig großzügig aus: Haben Sie regelmäßig auf die Kinder Ihrer Nachbarin aufgepasst (Kinderbetreuung, Hausaufgabenbetreuung)? Bringt Ihr Sohn Ihnen bei, wie man mit Google Informationen recherchiert (Weiterbildung am PC)? Haben Sie Dutzende von Dingen bei eBay versteigert? Vielleicht war das ein ernstzunehmender Versuch, sich selbstständig zu machen.
Was Sie auch angeben: Es muss glaubwürdig sein und einen wahren Kern haben – richten Sie sich auf Nachfragen ein.
Mit all dem signalisieren Sie: Ich resigniere nicht, ich arbeite an mir, ich bin mir fürs Arbeiten nicht zu schade, ich sitze nicht tatenlos zuhause vor dem Fernseher, sondern gehe unter Leute und halte mich geistig fit … Auch wenn es für Sie völlig selbstverständlich ist, das zu tun: Dokumentieren Sie es. Am besten ist natürlich, wenn Sie Zeugnisse oder Bestätigungen vorlegen können.
Sie haben Lücken in Ihrem Lebenslauf und wissen nicht wie Sie diese geeignet darstellen? Was Sie in diesem Fall tun können erfahren Sie in dem Beitrag »Lücken im Lebenslauf meiner Bewerbung«
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