Bei einer Bewerbung in den USA ist meist ein Résumé erforderlich, das im Gegensatz zum deutschen Lebenslauf andere Schwerpunkte setzt. Besonders internationale Unternehmen fordern immer häufiger englischsprachige Bewerbungsunterlagen entsprechend der geltenden Richtlinien. Doch mit der Übersetzung ins Englische ist es nicht getan, denn bei der Erstellung eines Résumés gibt es einiges zu beachten. Daher haben wir im Folgenden die wichtigsten Informationen für Sie zusammengestellt.
Das Résumé ist die amerikanische Variante des Lebenslaufs und umfasst maximal eine DIN-A4-Seite. Ein CV ist nur bei akademischen Berufen üblich. Ein Résumé ist eine kurze Darstellung des Werdegangs und ausschließlich die wichtigsten Punkte des Lebenslaufs werden dargestellt. Deshalb wird wenig Fließtext verwendet. Ein Résumé ist speziell auf die jeweilige Stelle zugeschnitten und daraus muss deutlich werden, dass sich der Bewerber mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hat. Der Fokus liegt demzufolge auf den für den Job relevanten Qualifikationen des Bewerbers. Genau wie im Lebenslauf werden auch hier die Angaben anti-chronologisch gemacht, das heißt, das Aktuellste steht an erster Stelle.
Angaben zur Ausbildung, das bedeutet Studium, Berufsausbildung, Schulabschluss, etc. werden nur kurz abgebildet, auf den Schwerpunkt des Studiums wird nicht eingegangen. Die berufsbezogenen Qualifikationen, die den Bewerber für den Job qualifizieren, sind wichtiger. Im Gegensatz zum deutschen Lebenslauf wird kein Bewerbungsfoto verwendet. Dem liegt eine Regelung des Antidiskriminierungsgesetzes zugrunde. Deshalb ist es nicht unüblich, dass in den USA anonyme Bewerbungen ohne persönliche Details zum Bewerber versendet werden.
Aufbau
Das Résumé hat keine Überschrift
Persönliche Daten (Personal Details)
- Vor- und Nachname
- Adresse, Telefon und E-Mail-Adresse
- Das Geburtsdatum, Religionszugehörigkeit und Herkunft werden in den USA nicht angegeben. Es ist auch kein Bewerbungsfoto nötig.
Berufsziel (Career Objective) – optional
- Was ist die Motivation um genau in diesem Unternehmen tätig zu sein?
- Was möchten Sie in dem neuen Job erreichen?
- In welcher Position möchten Sie im Unternehmen arbeiten?
- Worauf möchten Sie sich mit diesem Lebenslauf bewerben?
Persönliches Profil (Personal Profile) – optional
- Was sind die wichtigsten Qualifikationen und Kompetenzen aus früheren Jobs?
- Highlights des Lebenslaufs nennen
- Welche Kenntnisse haben Sie erworben, die Sie nun einbringen können?
Die persönlichen Daten wie Vor- und Nachname, Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse gehören in die Kopfzeile. Optional kann man danach in kurzer Form das Karriere- oder Berufsziel im Unternehmen „Career Objective“ nennen. Ebenfalls ist es möglich, das persönliche Profil „Personal Profile“ mit den wichtigsten Qualifikationen und Highlights des Lebenslaufs einzufügen. Dies allerdings nur, wenn sich die Angaben nicht im weiteren Lebenslauf oder Anschreiben wiederholen.
Berufliche Erfahrungen (Work & Professional Experience)
- Name des Unternehmens und Ort
- Berufs- bzw. Aufgabenbezeichnung
- Die wichtigsten Aufgaben und Erfolge, wenn diese zur angestrebten Stelle passen
- Wenn keine oder sehr wenig Berufserfahrung vorliegt, dann können Sie mit dem gerade abgeschlossenen Studium beginnen
- Ausbildung und Praktika fallen auch unter die berufliche Erfahrung
Bildung/Hochschulbildung, Weiterbildung, Schulbildung (Academic Education & Professional Training)
- Name der Universität, Ort, Abschluss (optional: Schwerpunkt des Studiums sowie Abschlussarbeit)
- Weiterbildungen werden nur dann angeben, wenn sie Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit haben. Dadurch können ansonsten Lücken im Lebenslauf geschlossen werden.
- Name der Schule bzw. Schultyp, Ort, Abschluss
Die Praxis- bzw. Berufserfahrung „Work & Professional Experience“, das heißt Praktika, Jobs und weitere Anstellungen werden als nächstes in nicht-chronologischer Reihenfolge aufgeführt. Dabei müssen immer der Zeitraum, das Unternehmen, die Position sowie pro Anstellung Angaben zu den Aufgaben- und Verantwortungsbereichen gemacht werden. Die Bildung „Academic Education“ folgt darauf. Hierbei sind der höchste Schulabschluss sowie der Name und der Ort der Schule sowie das Studium, inklusive Name und Ort der Universität und Abschluss ausreichend. Der Schwerpunkt des Studiums und das Thema der Abschlussarbeit müssen nur angegeben werden, wenn sie für die angestrebte Stelle relevant sind und keine oder nur wenig Praxiserfahrung vorhanden ist.
Besondere Kenntnisse und Fähigkeiten (Additional Skills) – optional
- Sprachen
- EDV
- Führerschein
Freizeitaktivitäten (Personal Interests/Activities) – optional
- Sport
- Kultur
- Hobbys sollten nur angegeben werden, wenn sie zum Job passen und kein hohes Verletzungsrisiko aufweisen
Referenzen (References)
- Adresse von mindestens je einem Ansprechpartner für die beruflichen und akademischen Leistungen
- Ansonsten angeben: References available on request.
Das Résumé wird mit Ort, Datum und Unterschrift abgeschlossen. Optional kann auf den Anhang verwiesen werden. Anders als bei dem deutschen Lebenslauf werden Letters of Recommendation bzw. References zur Bescheinigung der fachlichen Qualifikationen angegeben. Der zuständige Personaler des Unternehmens muss also nicht die einzelnen Zeugnisse und Bescheinigungen sichten, sondern kann sich die Informationen direkt bei den Referenzpersonen einholen.
Beim Résumé gilt deshalb – weniger ist mehr! Beschränken Sie sich auf die Highlights Ihrer Karriere und nennen Sie berufliche Stationen, die für die angestrebte Stelle relevant sind.
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Was bei der Erstellung eines CV wichtig ist, lesen Sie hier >>