Unüberlegtes Handeln im Netz kann fatale Folgen haben. Während Sie auf gängigen Karrierenetzwerken wie XING und LinkedIn stets auf gutes Benehmen achten, nehmen Sie es auf privateren Plattformen wie Facebook oder Twitter mit dem Netzwerk Knigge nicht so genau? Was dies für Ihre Karriere bedeuten kann und wie sich virtuelle Fettnäpfchen einfach vermeiden lassen, erfahren Sie hier.
Schnell ist das lustige Partybild gepostet oder der unvorteilhafte Kommentar abgeschickt – diese Ausrutscher später wieder loszuwerden wird schwierig. Längst verlassen sich Personaler nicht mehr nur auf die eingehenden Bewerbungsunterlagen. Ein zusätzlicher Check des Bewerbers auf sozialen Netzwerken kann – trotz guter Bewerbung – die Einladung zum Vorstellungsgespräch kosten!
Mit unseren Antworten auf die 10 häufigsten Fragen rund um den Netzwerk Knigge auf Social Media Plattformen vermeiden Sie schwerwiegende Fehlgriffe:
1. Ich bewerbe mich – heißt das, ich muss meine Profile in sämtlichen sozialen Netzwerken löschen?
Grundsätzlich: Nein. Dennoch sollten Sie einige wichtige Regeln beachten. „Das Internet vergisst nie.“ hat einen besonders hohen Stellenwert und sollte bei jedem Posting sowie jedem Kommentar bedacht werden.
2. Reicht es nicht aus, meine Profile auf XING und/oder LinkedIn professionell zu gestalten?
So einfach ist es leider nicht. Indem Sie Facebook, Instagram und andere privat genutzte Netzwerke vernachlässigen, machen Sie es neugierigen Personalern besonders leicht. Personalverantwortliche verlassen sich schon lang nicht mehr ausschließlich auf die Bewerbungsunterlagen. Das Googlen eines Bewerbers zeigt alle unter seinem Namen geführten Profile an – auch die rein privat genutzten.
3. Was genau kann meinem Ruf schädigen?
Es ist kein Geheimnis, dass sich exzessive Partybilder oder zu freizügige Urlaubsfotos nachteilig auf Ihre Chancen im Bewerbungsprozess auswirken. Achten Sie für den Netzwerk Knigge jedoch auch darauf, keine provokanten Kommentare oder Kommentare, die als solche verstanden werden könnten, zu hinterlassen. Auch Kommentare können über Suchmaschinen gefunden und negativ ausgelegt werden. Es gilt, Meinungen und Fakten voneinander zu unterscheiden. Strafbare Kommentare und Postings, die beispielsweise Volksverhetzung, Stalking oder Beleidigungen beinhalten, haben definitiv nichts auf Ihrem Profil zu suchen. Ebenso verhält es sich mit Likes für Seiten, die entsprechende Inhalte vertreten.
4. Wie verhalte ich mich laut Netzwerk Knigge, wenn das Unternehmen selbst auf sozialen Netzwerken präsent ist?
Ein Profil des Wunscharbeitgebers in sozialen Netzwerken ist mittlerweile gängig, aber längst kein Freifahrtsschein. Es ist wichtig, zwischen einem für die Kunden des Unternehmens gestalteten Profil und Karriere-Profilen zu unterscheiden. Auf beiden Profilformen finden sich oftmals Postings zu aktuellen Stellenausschreibungen. Karriereseiten bieten zudem jedoch den Vorteil, dass Sie dort häufig Antworten auf wichtige Fragen während des Bewerbungsprozesses finden. Sehen Sie jedoch davon ab, den Status Ihrer Bewerbung über Facebook abzufragen – hierzu sollten Sie auf E-Mails oder einen kurzen Anruf zurückgreifen. Allgemeine Fragen, die auch für andere Bewerber interessant sein könnten, können auf diesem Wege gestellt und vom Unternehmen beantwortet werden.
5. Muss ich mein Profilbild durch ein professionelles Bewerbungsfoto ersetzen?
Das Profilbild muss kein perfektes Bewerbungsfoto sein, sollte Sie aber dennoch nicht zu freizügig zeigen oder ein unvorteilhaftes Bild der letzten Party sein.
6. Was darf ich über meinen aktuellen Arbeitgeber veröffentlichen?
Als absolutes No-Go gilt es, interne Informationen auszuplaudern. Auch persönliche Meinungen sowie Ärgernisse über Kollegen, den Chef oder gar Kunden haben im Netz nichts zu suchen und sollten lieber persönlich in einem Gespräch geklärt werden.
7. Gilt in sozialen Netzwerken per se das „Du“?
Was unter Freunden ganz normal ist, sollten Sie auf besagten Unternehmensseiten unterlassen. Ob Online oder Offline – Respekt und Höflichkeit gehören zu den Grundregeln erfolgreicher Kommunikation, auch wenn soziale Netzwerke durch ihre Spontanität und Formlosigkeit dazu anregen, schneller zum „Du“ überzugehen.
8. Wie kann ich meine Privatsphäre schützen?
Die von den sozialen Netzwerken voreingestellte Privatsphäre schützt oftmals nicht sehr wirksam vor neugierigen Personalern. Deshalb ist es wichtig, das öffentlich sichtbare Profil und die enthaltenen Bilder ausreichend zu schützen. Facebook bietet eine Option, die es ermöglicht, das eigene Profil aus Sicht eines Fremden zu sehen und so auf eventuelle Schwachstellen aufmerksam zu werden. Googeln Sie sich in regelmäßigen Abständen selbst, um immer auf dem neuesten Stand über Ihre Internetpräsenz zu sein.
9. Wie gehe ich mit Konflikten in sozialen Netzwerken um?
Konflikte sollten grundsätzlich nicht im Netz gelöst werden, sondern persönlich. Insbesondere wenn es sich um Spannungen in Ihrem Arbeitsumfeld handelt, entstehen durch soziale Netzwerke oft nur noch mehr Missverständnisse.
10.Was kann ich gegen unerwünschte Suchergebnisse tun?
Wenn Sie auf der Suche nach unangenehmen virtuellen Spuren im Internet fündig werden, ist es eine schwierige Aufgabe, diese wieder verschwinden zu lassen. Versuchen Sie zunächst, den Urheber des Fotos, Videos, Kommentars oder Beitrags ausfindig zu machen. Bitten Sie ihn, unter Angabe einer Frist, den entsprechenden Inhalt zu löschen. Falls dieser nicht reagiert, wenden Sie sich an den Betreiber der Website. Auf Facebook geht dies übrigens am effektivsten über die „Melden“-Funktion. Google bietet außerdem die Möglichkeit, unerwünschte Inhalte löschen zu lassen. Das entsprechende Formular muss für jeden Eintrag einzeln ausgefüllt werden. Google prüft dann jeden Fall separat, was einige Zeit in Anspruch nehmen kann.
Wenn Sie den einfachen Grundsatz „Erst denken, dann posten.“ des Netzwerk Knigge befolgen, lassen sich die meisten Online-Fehltritte einfach vermeiden und Sie kommen einer erfolgreichen Bewerbung ein beachtliches Stück näher!