Die volle Aufmerksamkeit des Personalers mit der Bewerbung auf sich zu ziehen fällt nicht immer leicht. In den wenigsten Fällen ist die Bewerbung kreativ gestaltet, doch die Guerilla-Bewerbung ist genau das!
Der Begriff kommt aus dem Marketing und bezeichnet außergewöhnliche Aktionen, die mit kleinen Mitteln eine große Wirkung erzielen. Dies lässt sich auch auf Bewerbungen übertragen d.h. besonders kreativ gestaltete Bewerbungen, die im positiven Sinne auffallen und Bewerber sich so von der Masse abheben.
Eine Guerilla-Bewerbung eignet sich besonders für junge Bewerber, die sich für einen kreativen Beruf in der Medien- oder Werbebranche bewerben möchten. Diese Branchen stehen ungewöhnlichen Bewerbungen aufgeschlossen gegenüber, da sie selbst Trends aufspüren und (technische) Innovationen anwenden. Der Bankensektor und andere konservative Branchen erwarten eher konventionelle Bewerbungen. Es ist fraglich, ob ein Bankkaufmann durch Kreativität auffallen sollte und ob Personaler dies erwarten und entsprechend wertschätzen.
Auffallen um jeden Preis?!
Die richtige Mischung aus Kreativität und einer Standardbewerbung macht eine gute Guerilla-Bewerbung aus. Qualifikationen, berufliche Erfahrungen, Engagement sowie die Persönlichkeit müssen erkennbar sein. Zudem muss der passende Stil sowie der ‘tone of voice‘ des Unternehmens getroffen werden. Ist dies nicht der Fall, dann wird auch eine auffallende Guerilla-Bewerbung wenig daran ändern können.
Eine Guerilla-Bewerbung ist nur dann erfolgreich, wenn die Form, das Design und der Inhalt die Message unterstützen oder diese besonders hervorheben. Die Form der Bewerbung sollte nicht vom Inhalt ablenken. Ein (anders)farbiges Papier oder die Verwendung des Querformats ist oft schon ausreichend, um sich von anderen Bewerbern (optisch) abzuheben. Besonders wichtig ist, dass die Kontaktangaben für den Personaler erkennbar sind, sodass dieser bei Interesse Kontakt mit dem Bewerber aufnehmen kann.
Die Guerilla-Bewerbung muss originell sein, das Kopieren von anderen ist ein absolutes No-Go! Es ist wichtig, eigene Ideen zu entwickeln, denn durch das Nachahmen von anderen Ideen sagt man wenig über sich selbst aus, außer, dass man gut darin ist, das Werk von anderen zu kopieren. Eine Bewerbung ist Ausdruck des eigenen Stils und der eigenen Persönlichkeit. Der Fokus liegt auf der Individualität, um sich (so) von anderen Bewerbern abzuheben. Wenn keine eigene Idee vorhanden ist, sollte man es besser bei einer klassischen Bewerbung, die durch den Unternehmensbezug und gute Qualität überzeugt, belassen.
Wie erstelle ich eine Guerilla-Bewerbung?
Informationen über den potenziellen Arbeitgeber einholen
- Wer ist der Adressat? Wer ist der zuständige Personaler?
- Wie ist das Betriebsklima unter den Mitarbeitern?
- Wer ist der Chef bzw. wer leitet das Unternehmen?
- Welche Normen und Werte vertritt das Unternehmen?
- Welche Botschaft strahlt die Werbung des Unternehmens aus?
- Handelt es sich um ein aufgeschlossenes, weniger konservatives Unternehmen, dann eignet sich hier eine ungewöhnliche Bewerbung.
Ein Konzept erstellen
- Die Anforderungen des Unternehmens mit den eigenen Fähigkeiten vergleichen.
- Eigene innovative und kreative Ideen entwickeln.
- Der Mehrwert für den Arbeitgeber muss aus der Bewerbung deutlich werden.
- Was ist die Kernaussage der Bewerbung? Womit möchte ich herausstechen?
- Was kann ich dem Unternehmen bieten, das bis jetzt gefehlt hat? Diese Lücke mit eigenem Potenzial, eigenen Fähigkeiten und Kenntnissen schließen.
Was passt zu mir und zum Unternehmen?
- Neues ausprobieren und die Bewerbungsstrategie optimieren, wenn bisherige Bewerbungen nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben.
- Passt eine derartige Bewerbung überhaupt zum Unternehmen? Falls nicht, weniger ist mehr!
Mit Kreativität und sinnvollem Konzept nicht über das Ziel hinausschießen, sondern realistisch bleiben und vorab die Meinung von Dritten einholen, dann wird die Guerilla-Bewerbung zum Erfolg!
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